Nährstoffbedarf des Rehwildes im Jahreszyklus
Der Nährstoffbedarf des Rehwildes unterliegt, wie auch bei vielen anderen Wildtieren, einer jahreszeitlichen Schwankung. Ersteigt im Herbst am Meisten an, erreicht zumeist im Oktober seinen Höchststand und fällt bis Jänner wieder stark ab.
Allein zwischen September und Anfang Dezember wird rund 40% der jährlichen Nährstoffmenge benötigt. Grund dafür für diesen positiven Stoffwechsel, liegt in der Bildung der Feiste für den
Winter. Speziell in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft oder in Gebieten mit kargem Wuchs, muss man dafür Sorge tragen diese Feistbildung mit entsprechenden Futtermitteln zu unterstützen. Hier kommt es dann auf die Richtige Zusammensetzung der Futtermittel an. Neben der frühen Akzeptanz und Feistbildung, überwindet man auch den „Ernteschock“ der uns in dieser Jahreszeit ins Haus steht.
Der Habitatsverlust führt dann dazu, wenn keine entsprechendes Futtermittel angeboten werden, dass der Verbiss an Jungkulturen und Anflug, stark zunimmt. Wenn man sich überlegt, dass ein Reh für eine Pansenfüllung rund 300-400 Knospen aufnimmt, kann man sich vorstellen welcher Schaden angerichtet wird. Genau dem, kann mit entsprechender Fütterung vorgebeugt werden..
Aufgrund hormoneller Steuerung sinkt im Winter das Stoffwechselgeschehen wieder ab. Mit den Energiereserven wird dann besser gehaushaltet, sofern kein Beunruhigung der Rehe erfolgt. Beunruhigungen sind dann nämlich kontraproduktiv. Jede vom Menschen verursachte Fluchtbewegung, erhöht den Nährstoffbedarf um bis zum vierfachen der täglichen Äsungsmenge.
Ab Mitte Februar, bedingt durch die länger werdenden Tage und erneuter Umstellung des Hormonhauhaltes, erhöht sich auch der Nährstoffbedarf wieder. Hier hilft jetzt die Natur mit um eine ausgewogene Futtermischung herzustellen. Ab diesem Zeitpunkt kann dann auf „Erhaltungsfutter“ (geringerer Energie- und Eiweißgehalt) umgestellt werden. Dabei ist darauf zu achten dass es nicht zu einer abrupten Futterumstellung kommt, denn dadurch wird das empfindliche Verdauungssystem des Rehwildes (reiner Selektier) aus der Bahn geworfen. Wichtig ist die Fütterung bis Ende der Fütterungsperiode durchzuführen, um nicht schon oben angeführte Verbissschäden zu fördern.
Der Energiebedarf steigt bei den Geißen früher stärker an als bei den Böcken. Grund hierfür ist der Fötenwuchs in den letzten Tagen vor dem Setzen und dem Beginn der Laktation.
Die Böcke versorgen sich optimal vor der Brunft mit den verschiedenen Nährstoffen um diese doch sehr anstrengende Zeit in einer guten körperlichen Konstitution zu überstehen.
Stellt man sich als Jagdausübungsberechtigter immer auf die neuen Situationen im Revier und die witterunsbedingten Gegebenheiten ein (Veränderung der Reviere und unterschiedliche Wetterbedingungen), dürfte ein positives Zusammenspiel von Jägerschaft und Grundeigentümer nichts im Wege stehen.